Fakten-Check: Das bringt eine Saftkur wirklich für deine Gesundheit (2024)

Viele behaupten, dass eine Saftkur Detox für den Körper ist. Doch es gibt auch gegenteilige Meinungen. Unbestritten ist hingegen, dass Juice Cleanse Pfunde schnell purzeln lässt.

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Wenn die Frühlingssonne so richtig wärmt, wird es endlich Zeit, den Bikini wieder aus dem Schrank zu fischen. Doch vor dem Hineinschlüpfen wird die eine oder andere einen kritischen Blick in den Spiegel wagen. Haben die genussreichen Wintermonate vielleicht dafür gesorgt, dass einige ungewünschte Speckröllchen auf die Bikini-Figur gewandert sind? Abhilfe versprechen sich viele von einer Saftkur. Der beliebte "Juice Cleanse"-Trend lockt mit schnellen Abnehmerfolgen und soll den Körper zudem entgiften. Doch hält so eine Kur wirklich das, was sie verspricht?

So funktioniert die Saftkur

Der Ernährungscoach und Fitnesstrainer Niklas Schwarz erklärt auf "apotheken-umschau.de", wie die Saftkur am besten durchgeführt werden sollte. Nikotin, Alkohol und Kaffee sind bereits eine Woche vor Beginn der eigentlichen Kur tabu. Und auch die schweren Mahlzeiten, die uns durch die kalten Wintertage gebracht haben, werden gestrichen. Stattdessen stehen leichte und gut verträgliche Speisen auf dem Speiseplan.

Nach etwa einer Woche ist der Körper nun gut für die Saftkur gerüstet. Die Mahlzeiten werden gänzlich gestrichen und für drei bis fünf Tage durch 200 bis 250 Milliliter kaltgepresste Obst- und Gemüsesäfte ersetzt, die also jeweils zum Frühstück, Mittag- und Abendessen getrunken werden. Weiterhin erlaubt sind zudem Wasser und ungesüßter Kräutertee.

Das sind die Auswirkungen einer Saftkur

Schwarz, der an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken beschäftigt ist, bestätigt zwar, dass durch eine Saftkur die Pfunde purzeln und zahlreiche Menschen auch von einem gesteigerten Wohlbefinden berichten. Es gebe aber auch eine Kehrseite. Bei manchen Personen könne so eine Kur zu Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit führen. Eine Saftkur widerspricht zudem den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Diese rät zwar zu fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, Saft sollte aber nur ein einzelner Bestandteil davon sein.

Ein echter Nachteil von Saft ist sein hoher Bestandteil an Fruchtzucker, der sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken und laut "Harvard Health Publishing" den Blutzuckerspiegel erhöhen kann, wenn neben Wasser und Kräutertee ausschließlich Saft genossen wird. Zudem könnte es laut "apotheken-umschau.de" auch zu einer Überversorgung mit bestimmten Vitaminen kommen, während die Kur gleichzeitig einen Mangel an Proteinen und Fetten verursachen kann.

Der Entgiftungseffekt einer Saftkur ist laut DGE zudem wissenschaftlich nicht belegt. Dass sie die Pfunde purzeln lassen kann, bestätigen jedoch die Erfahrungen vieler Menschen, die auf diese Art dem Winterspeck den Kampf angesagt haben. Bevor mit einer Saftkur begonnen wird, sollte aber immer Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin gehalten werden. Wenn sowieso schon körperliche Mangelerscheinungen bestehen, könnte solch eine Kur gesundheitlich richtig gefährlich sein.

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Jojo-Effekt nach Saftkur

Wichtig: Auch wenn eine Saftkur durch die geringere Energiezufuhr die Pfunde schnell purzeln lässt, ist dieser Effekt bei vielen nicht von Dauer. Nur wer auch nach der Kur seine Ernährung umstellt, wird langfristig erfolgreich sein. Die geliebte Sahnetorte oder das leckere Eis sind also in den kommenden Monaten weiterhin weitestgehend tabu, bis der Bikini im Herbst wieder ausgedient hat. Eine kleine Sünde ab und zu sollte man sich hingegen schon leisten, um den Sommer in vollen Zügen genießen zu können.

Wer abnehmen möchte, sollte auch sportlich aktiv werden. Doch es muss nicht immer klassischer Ausdauersport sein.

Saftkur nur wenige Tage durchführen

Wie eingangs erwähnt, sollte eine Saftkur nur temporär und maximal fünf Tage angewandt werden, um Ernährungsmängeln vorzubeugen. So hat zum Beispiel eine 2013 im European Journal of Nutrition veröffentlichte Studie ergeben, dass ein vollständiger Apfel deutlich mehr Ballaststoffe, Pektin und andere Zellwandkomponenten enthält, als der reine Saft. Trotzdem ist eine Saftkur deutlich besser, als eine sogenannte Nulldiät, bei der lediglich Mineralwasser und Kräutertee konsumiert werden. So stellte eine von "Scientific Reports" im Jahr 2017 veröffentlichte Studie fest: "Der Konsum von Gemüse- und Fruchtsäften während der Abstinenz von Nahrungsmitteln liefert essenzielle Nährstoffe."

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Gesund abnehmen mit einer Saftkur?

Wenn der Arzt keine Einwände hat, spricht also nichts dagegen, es einmal mit einer Saftkur zu versuchen. Wahre Wunder sollte man sich aber nicht versprechen. Die dauern meist etwas länger und werden nur durch eine konsequente Umstellung der Ernährung, idealerweise kombiniert mit viel Bewegung erreicht. Die Ärztin oder der Arzt gibt hier gerne Hilfestellung für einen individuellen Ernährungsplan.

Gut zu wissen: Die Auswahl der Säfte ist letztlich dem Geschmack des Fastenden überlassen. Generell sollte aber Gemüsesaft der Vorzug gegeben werden, da er weniger Fruchtzucker enthält. Auch ein Mix aus Obst und Gemüse ist denkbar.

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